Projektdokumentation

Ein Kooperationsprojekt des Nachbarschaftsmuseums e. V., der Carl-von-Ossietzky-Oberschule und des Museums Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin in Zusammenarbeit mit dem JugendKunst- und Kulturzentrum Schlesische 27.

Gefördert durch den Berliner Projektfonds kulturelle Bildung.

Copyright: Nachbarschaftsmuseum e. V. 2009

Eine Weiterverwendung der erarbeiteten Produkte und Fotomaterialien darf nur mit Genehmigung des Nachbarschaftsmuseums e. V. erfolgen.

Das Titelfoto wurde von SchülerInnen der Fotogruppe 3 im Projekt erarbeitet.

Nachbarschaftsmuseum e. V., Crellestr. 45, D-10827 Berlin, Tel. 030/693 56 76

info@nmuseum.org; www.nmuseum.org



Hier ein exemplarisches Beispiel von insgesamt acht Arbeitsgruppen, die elf Kreuzberger UnternehmerInnen interviewten und künstlerisch bearbeiteten:


Fotogruppe 1:

Die SchülerInnen: Arda, Atilgan, Ergi, Deniz, Gizem Merve, Pates

Künstlerische Leitung: Eike Laeuen (Analogfotografie)


Interviewpartner:

Kenan Eser, OZ-ESER-FARBMIXSTATION


Hallo,

wir sind die Fotogruppe…


In dieser Woche haben wir die Technik der Fotografie und die Entstehung des Fotos gelernt….


Wir haben auf Details geachtet und dann die Fotos geschossen. Als wir die Bilder im Labor entwickelten, achteten wir darauf, dass kein Licht im Labor war.



Wir haben die Bilder mit besonderem Fotopapier und mit Chemikalien entwickelt. Diese waren der Entwickler, die Zitronensäure, der Fixierer und anschließend das Wasser.“



Wir haben in dieser Woche Herrn Eser kennen gelernt, der auch einen Migrationshintergrund hat.



Mit Herrn Eser haben wir ein Interview gemacht und folgende Fragen gestellt:



Herr Kenan Eser

OZ – ESER – FARBMIXSTATION
Farben – Lacke – Teppiche – Linoleum –
PVC - Parkett – Eisenwaren

Oppelner Str. 6

10997 Berlin

Tel. 612 84 006


Neben dem detaillierten Warenangebot erhält man in dem Geschäft des Malergesellen Kenan Eser ausführliche Beratung zu sämtlichen Bereichen, die sich mit dem Malerei-Handwerk verbinden, angefangen beim Umgang mit Farbe und Pinsel. Hier lässt es sich auch in kleinen abgezählten Mengen einkaufen; Herr Eser hat sich den Gewohnheiten der Single-Haushalte angepasst. Kundenzufriedenheit und zuverlässiges Arbeiten sind ihm wichtig. Die Mehrheit seiner Kunden kommt wieder, sie kommen aus der Nachbarschaft. Der seit den Sechziger Jahren existierende Laden wurde von ihm im Jahre 2000 übernommen.

Über zwanzig Jahre betrieb er einen Imbiss gleich nebenan, der sehr gut lief. Aber es war nicht möglich, beide Betriebe miteinander zu vereinbaren und so verkaufte er ihn. Mit dem Malerfachgeschäft erfüllte er sich einen lang gehegten Wunsch. Es ist wie sein Hobby.

Die Vorgeschichte: Kenan Eser kam im Alter von 12 Jahren mit seinen Eltern von der Türkei nach Berlin-Kreuzberg. Nach der Mittleren Reife besuchte er die Einzelhandelsschule, brach sie aber ab, um dann die Ausbildung als Maler zu absolvieren. Nach der Ausbildung entschloss er sich zur Eröffnung eines türkischen Imbisses, was seinerzeit ein florierendes Geschäft war. Als der Malerladen nebenan aus Krankheitsgründen geschlossen werden sollte, entschloss er sich zum Kauf.

Der Kiez, seine Netzwerke, Mund-zu-Mund-Propaganda, die Nachbarschaften und gegenseitige Hilfen spielen für ihn eine wichtige Rolle. Wichtige geschäftliche Beratung erhielt er vom Bäckermeister gleich nebenan.

Inzwischen macht auch sein Sohn eine Ausbildung als Maler.


Ergebnisse der Arbeitsgruppe:












Die Abschlußpräsentation:






Die öffentliche Präsentation der Projektergebnisse durch die SchülerInnen in den Räumen der Schlesischen 27 sowie die Dokumentation des Projekts gewährleisten eine Nachhaltigkeit der Projekterfahrungen und bestehenden Kontakte. Verschiedene Ergebnisse dieses Projekts fließen ab November 2009 im Rahmen des EU-Projekts „Unternehmenskulturen in europäischen Städten“ (der Verein Nachbarschaftsmuseum ist hier assoziierter Partner) – erweitert um die Perspektive der SchülerInnen und der von ihnen erarbeiteten Produkte – in die Ausstellung im Museum Europäischer Kulturen ein sowie bei weiteren Ausstellungen und Projekten des Museums Europäischer Kulturen (MEK) - Staatl. Museen zu Berlin und des Vereins Nachbarschaftsmuseum e.V.


Wir danken dem Projektfonds kulturelle Bildung, ohne dessen Förderung diese Kooperationserfahrung und damit verbundenen Ergebnisse nicht möglich gewesen wären. Insbesondere danken wir allen Projektbeteiligten für ihre Offenheit, die engagierte Zusammenarbeit und die Bereitschaft, auch weiterhin mit uns zusammen arbeiten zu wollen.


Projektdokumentation und Ansprechpartner
Die Projekt-Dokumentation ist als CD erhältlich beim Verein Nachbarschaftsmuseum e.V., Crellestr. 45, 10827 Berlin, Tel. 030/693 56 76 oder 308 799-24; e-mail:
rita.klages@gmx.de