2017: Projekt „Erfahren, verstehen, gestalten – für eine gemeinsame Zukunft in Berlin“

Wir machen Bildungs-und Begegnungsangebote für geflüchtete NeuberlinerInnen, damit diese sich in der Berliner Residenzgesellschaft besser verorten und eigene Zukunftspläne gezielter verfolgen können. Dafür bieten wir Workshops an, bei denen Neu- und AltberlinerInnen mit und ohne Fluchterfahrung  zusammenkommen.

Die Kooperationspartner  unter der Regie des Nachbarschaftsmuseums e.V. sind  die Flüchtlingskirche in Kreuzberg, das Friedrichshain-Kreuzberg Museum, der Verein südost Europa Kultur e.V., der Türkische Frauenverein e.V., das Deutsche Theater (Offenes DT), LAWRENCE Berlin.

Das Projekt wird gefördert von TOTAL Deutschland GmbH.

Das Projekt verbindet sich mit der Geschichte Berlins, insbesondere der Vermittlung klassisch-humanistischer Traditionen, die für das demokratische Lernen in unserer Gesellschaft eine  zentrale Bedeutung haben. Es begibt sich auf eine Spurensuche bei den Gebrüdern von Humboldt, zeigt im weiteren Verlauf exemplarisch auf, wie sich Demokratie und Berliner Zivilgesellschaft in der  Nachkriegszeit herausbildeten und der Stadt ein Charakteristikum bis in die Gegenwart geben.

Mit Migrantenorganisationen, wie z. B. dem Türkischen Frauenverein e.V. und dem Verein südost  Europa Kultur e.V.  wird die migrantenspezifische Perspektive  verfolgt.  Unter welchen Voraussetzungen haben die Migrantenorganisationen in Berlin eine soziale Infrastruktur aufgebaut, wie hat sich insbesondere bei  Frauen ein geschlechter-demokratisches Bewusstsein herausgebildet? Wie arbeitet vernetztes globales Denken und Handeln bis in die Gegenwart? Wie stellt sich die Situation für nachfolgende Generationen dar, welche  Angebote werden für  Geflüchtete gemacht. Wie werden sie auch aktuell zu Akteuren werden, führt uns das Beispiel LAWRENCE Berlin vor.

Die Frage „Welche Zukunft?!“ ist Thema der aktuellen Saison im Deutschen Theater, auch in Verbindung mit dem Humboldt-Forum.  Das Offene Theater bietet dort alle 2 Wochen mittwochs Begegnungen für Alt- und NeuberlinerInnen mit wechselndem Programm an und macht sich mit seinen Angeboten bekannt https://www.deutschestheater.de/programm/aktuelles/unterseiten_16_17/offenes_dt/.

Es wird eine Brücke geschlagen  zu den geflüchteten NeuberlinerInnen. Was sind ihre spezifischen Erfahrungen, die sie mit nach Berlin brachten, was davon konnten sie unter welchen Voraussetzungen umsetzen  und was  können uns ihre Erfahrungen für eine gemeinsame Zukunft in Berlin lehren?

Im Rahmen unserer Abschlussveranstaltung am 22. November 2017 im Offenen Theater des Deutschen Theaters werden einige der Projektbeteiligten über ihre  – überwiegend ehrenamtlichen – Betätigungsfelder und damit verbundene neue Herausforderungen für eine Selbstverortung und Zukunft in Berlin berichten.

Näheres zu den Workshops

Stadtspaziergang zur Geschichte der Kreuzberger sozialen Bewegungen
am
Freitag, 22. September 2017, 16 h. Ausgangsort:
Friedrichshain-Kreuzberg Museum
Adalbertstr. 95 a, 10999 Berlin; U-Bahnhof Kottbusser Tor (U 1 + U 8)

Zum Inhalt: Wafaa Khattab vom Friedrichshain-Kreuzberg Museum macht mit uns einen Stadtrundgang zur Geschichte der Kreuzberger sozialen Bewegungen im Rahmen der Xberg-steps und wird dabei ihre eigene Biografie einfließen lassen.

Vertreterinnen des Türkischen Frauenvereins in der  Jahnstr. 3 (nahe U-Bahnhof Hermannplatz), am 8. März 1975 in Berlin gegründet, werden uns erzählen, wie sie soziale und politische Ereignisse erlebten und mitgestalteten und welche Rolle die Frauenbewegung dabei spielte. – Wir haben die Gelegenheit, direkt mit den Protagonistinnen ins Gespräch zu kommen. Ihr könnt eigene Erfahrungen einbringen und fragen, was der Türkische Frauenverein heute für Geflüchtete anbietet (www.tuerkischerfrauenverein-berlin.de).

Stadtspaziergang und Besuch des Deutschen Theaters
am Donnerstag, 12. Oktober 2017, 16 h. Ausgangsort:
Oranienburger Straße 67 (Humboldthaus), 10117 Berlin
S-Bahnhof Oranienburger Straße; S 1/ S 2

Zum Inhalt: Ulrich Krüger wird uns bei einem Stadtspaziergang, der beim Humboldt-Haus beginnt, mit der Ideengeschichte der Gebrüder von Humboldt vertraut machen. Gemeinsam stehen sie für Weltoffenheit, die geographische Verbindung von Kulturräumen und für die Idee des Humanismus.
Ulrich macht uns danach bekannt mit dem syrischen STARTUP-Unternehmer Bashar Hassoun (LAWRENCE Berlin) in der Oranienburger Str. 69/Ecke Tucholskystr, der mit LAWRENCE Berlin kulinarische, kulturelle und kreative Begegnungsräume zwischen arabisch- und deutschsprachiger Kultur schaffen will https://lawrence.berlin/

Vorbei an der Heinrich-Böll-Stiftung  geht es zum Deutschen Theater, Schumannstr. 13a. Anne Tippelhoffer macht uns mit der Arbeit des Theaters und seinem Engagement für Geflüchtete seit 2015 vertraut.  Die Frage „Welche Zukunft?!“ ist Thema der aktuellen Saison, auch in Verbindung mit dem Humboldt-Forum und wird den Workshop begleiten.
Das Offene Theater bietet alle 2 Wochen mittwochs Begegnungen für Alt- und Neuberliner-Innen mit wechselndem Programm. Es lädt am 12. 10.  um 19 h zum kostenlosen Besuch des Theaterstücks „Die Welt in uns“ ein. Mitwirkende in dieserm Stück sind auch jugendliche Geflüchtete.

Mittwoch. 8. November 2017, 16.15 Uhr
Besuch des Offenen Theaters im
Deutschen Theater (großer Saal, 1. Etage), Schumannstr. 13 a

Vorbereitung der Veranstaltung am 22. November.
Ab 17.30 Uhr
gibt es im Offenen Theater die Theaterperformance zum „Einbürgerungstest“ der Theatergruppe der Schlesischen 27.  Viele der angesprochenen Fragen sind vom Deutsch-Orientierungskurs bekannt: “Was ist das Zensuswahlrecht? Aus welchem  Land kamen die ersten GastarbeiterInnen? Was bedeutet z. B. demokratiefähig, wissbegierig, tolerant und engagiert?“  – Mit anschließender Diskussion.

Mittwoch, 22. November 2017, 17 – 20 Uhr,  im Offenen Theater des Deutschen Theaters,
Schumannstr. 13 a, – Bar –
(S/U-Bahnhof Friedrichstraße)
Vorstellung des Projekts ab 17.30 h

Zwischen Ankommen und Bleiben“. Biografische Gespräche zwischen Neu- und AltberlinerInnen.  Projektbeteiligte mit Fluchterfahrung erzählen  aus ihrer Geschichte und von  ihrem  Ankommen in Berlin. Sie geben Einblicke in ihre Engagements, ihre Talente und was sie für ihr Weiterkommen in der deutschen Gesellschaft brauchen.

Anschließend diskutieren sie mit den BesucherInnen an Runden Tischen, was für eine gemeinsame Zukunft in Berlin getan werden kann.

Übersetzungen zwischen Deutsch,  Arabisch und Farsi werden angeboten.

Dienstag, 19. Dezember, 16.30 – 18  Uhr
Workshop mit Evaluierung des Projekts und Planungen für 2018

Mehrgenerationenhaus, Café im Erdgeschoß
Wassertorstr. 48 a, 10969 Berlin
U-Bahnhof Prinzenstraße (U 1) oder Moritzplatz (U 8)

in Verbindung mit einem International Dinner in der Flüchtlingskirche ab 18 Uhr
um gemeinsam mit Essen, Musik , Tanz und einem bunten Angebot für Kinder das Jahresende zu feiern. Der Integrationsbeauftragte, Herr Andreas Germershausen, wird anwesend sein.

Die Flüchtlingskirche liegt gegenüber dem Mehrgenerationenhaus in der Wassertorstr. 21 a.

Die Workshops sind  kostenlos. Eine Übersetzung ins Arabische wird angeboten, ggf. auch in Farsi. – Wir freuen uns auf die Begegnungen!

Kontakt: Rita Klages, Nachbarschaftsmuseum e. V., Tel. 030/693 56 76; 0163/987 43 74