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Wenn ich König von Kreuzberg wär (1999)

Projekt Stadtraummarkierungen

Im Rahmen des „Internationalen Jahres der Senioren“ in Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Technikmuseum, dem Kreuzberg-Museum, Kreuzberger Schulen und Senioreneinrichtungen, koordiniert mit der Plan- und Leitstelle Gesundheit des Bezirks Kreuzberg sowie den International Global Walks. – Leitung: Nachbarschaftsmuseum.

Im Fokus des Ausstellungsprojekts standen ausgewählte Kreuzberger Quartiere, die hinsichtlich ihrer Lebensqualität für die Bewohner verschiedener Generationen und Kulturen untersucht und gleichzeitig mit deren Erinnerungsspuren dargestellt wurden. Möglichkeiten der Mitgestaltung des eigenen „Königreiches“ in einem intergenerativen Bündnis wurden bei diesem Projekt ausgelotet und vorgestellt.

Tagungsbeiträge hierzu beim Kinder- und Jugendmuseum in München sowie in Hamburg-Heimfeld Nord im Rahmen von beteiligungsorientierter Quartiersentwicklung.

Siehe hierzu Artikel Klages in „Standbein Spielbein“, Heft August 2000 (Hamburg)

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nm_koenigtxtWährend des Projekts Stadtraummarkierungen: Wenn ich König von Kreuzberg wär (1999) im Kreuzberger Problemquartier Wrangel-Kiez entwickeln Ältere und Jugendliche Ideen für die gemeinsame Nutzung von Stadtraum.
Jeder sollte was sagen, was er oder sie machen wollte, wenn sie König oder Königin von Kreuzberg wären. Zum Beispiel: Ein Platz der Lebensfreude, wo alle Nationen miteinander fröhlich sind, singen und tanzen. Hier markieren sie auf einer Bank ihre Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten in einer Seniorenfreizeitstätte nebst benachbarter Grünanlage:

nm_koenig2  nm_koenig3Fotos: Ellis Berlijn


nm_koenig1Titel: Wenn ich König von Kreuzberg wär
Untertitel: Berlin 2000. Eine Hauptstadt für alle Lebensalter. Ein integratives Projekt im Rahmen des internationales Jahres der Senioren.

Projektpartner: Kreuzberg-Museum, Deutsches Technikmuseum, Seniorenamt Kreuzberg, Plan- und Leitstelle Gesundheit (Bezirksamt Kreuzberg von Berlin), Kiezschule Kreuzberg, International Global Walks, Andreas Haltermann (Künstler), Nachbarschaftsmuseum

(Thema/Inhalt
Wenn ich König von Kreuzberg war – unter diesem Motto kamen im Juni Kreuzberger SeniorInnen, die sich in der Seniorenfreitzeitstätte treffen und Schülerinnen der 8. Klasse der Kiezschule, die sich aus unterschiedlichen Herkunftskulturen zusammensetzen, bei Bewegungswerkstätten in Berlin zusammen. Die Frage der Lebensqualität im Lebensumfeld und die Möglichkeit der Mitgestaltung des eigenen „Königreiches“ in einem Bündnis von Jung und Alt standen bei dem Projekt im Vordergrund. Bei den Bewegungswerkstätten wurden wichtige Aspekte der eigenen Lebensgeschichte erzählt, bei Rundgängen der Stadtteil hinsichtlich Freizeitgestaltungsmöglichkeiten untersucht, zur Geschichte der Häuser von SchülerInnen und Senioren geforscht, Einblick in kreuzberger Bibliotheken, Archive, dem Museum, dem Künstlerhaus Bethanien und seiner Umgebung genommen.Die Seniorenfreizeitstätte Falckensteinstr. 6 in der sich viele der älteren Projektbeteiligten zu Aktivitäten begegnen, sowie die umgebende Grünanlage, die für Kinder und Jugendliche geschaffen wurden, erfuhren durch die Projektteilnehmer eine künstlerische Stadtraummarkierung, um die gemeinsamen Interessen am belebten Kiez hervorzuheben. Mögliche gemeinsame Aktivitäten wurden dabei im Rahmen der Ortsbegehungen und einer Ideenswerkstatt ausgelotet. Als erstes Ergebnis wurde der Eingangsbereich der Seniorenfreizeitstätte symbolisch mit bunten Farben angestrichen und Verbindungslinien zwischen dem Haus und einem benachbarten Fußballplatz mit Grünfläche mit farbigen Symbolen markiert.

Objekte/Bereiche
In der Ausstellung, die auch als Wanderausstellung konzipiert wurde, wird über das Projekt informiert. Fotos und Texte wurden an künstlerisch gestalteten, teils den Häusern nachempfundenen 9 Umzugskartons montiert. An Wäscheleinen, befestigt mit Wäscheklammern, informieren Texte über den Projektverlauf, die untersuchten Orte und die erarbeiteten Ergebnisse.

Ziele/Konzept
Diese Projektidee entstand im Rahmen des internationalen Jahres der Senioren 1999, das den Titel „Berlin 2000. Eine Hauptstadt für alle Lebensalter“ trägt. Das Projekt und die Ausstellung wurden finanziert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Zum Kontext: Der Grundgedanke des Projekts ist, durch Kulturarbeit Rahmenbedingungen zu schaffen, daß sich Menschen verschiedener Generationen und Kulturen verstärkt an der Gestaltung ihrer Umwelt beteiligen. Dadurch sollen interaktive und intergenerative Begegnungen und Handlungsfelder im Stadtteil initiiert werden. Problemen, die mit der fehlenden Komminikation zwischen Menschen in der Stadt einhergehen, sowie Ghettoisierungen soll damit begegnet werden. Unser Projekt fand im sog. „Wrangel-Kiez“ statt, der als Berliner Problembezierk kürzlich mit einem Quartiersmanagement ausgestattet wurde. Das Seniorenamt des Bezirks Kreuzberg wurde zum Kooperationspartner, koordiniert wurde das Projekt mit der Plan- und Leitstelle Gesunde-Städte-Netzwerk/WHO sowie dem Jugendamt von Kreuzberg.

Was hat das mit dem Verein Nachbarschaftsmuseum zu tun, der Träger des Projekts ist? – Aspekte von Museumsarbeit – das Arbeiten mit Erinnerungen von Menschen im historischen und sozialen Kontext – und Sozio-Kulturarbeit – das Arbeiten mit Erinnerungen im Lebensumfeld unterschiedlicher Bezugsgruppen – sollen zwecks Synergienbildung zusammengeführt und interdisziplinäre Kooperationen zwischen Einrichtungen der Jugend- und Seniorenarbeit angeregt werden. Den Bezugsrahmen bilden Gegenwartsprobleme, Historie und das soziale Gedächtnis von Menschen. Die Projektergebnisse wurden  am 1. Juli in der Kiezschule Kreuzberg präsentiert. Die dabei entstandene Ausstellung wanderte am 1. Oktober anläßlich des „Tages der älteren Generation“ weiter in die Seniorenfreizeitstätte, informell vernetzt mit den „Global Walks“ der WHO am 2. Oktober 1999. In Fortsetzung des Projekts wurde, angeregt durch das Kreuzberger Seniorenamt, im Jahre 2000 der intergenerative Workshops „In allen Farben: Ideen für ein Miteinander“ realisiert. Die bisher entwickelten Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten in der Seniorenfreizeistätte und Umgebung sowie die Gestaltungsvorschläge wurden bei einer Ideenwerkstatt aufgegriffen und künstlerisch bearbeitet. Sie sollen Grundlage sein für die Gestaltung eines neuen Wandgemäldes im Eingangsbereich der Seniorenfreizeitstätte und Bausteine bilden für weitere interdisziplinäre Kooperationen. Eine weiteres „Stadtraummarkierung“-Projekt  „Abgefahrene Züge“ im Bereich ehemaligen Anhalter Bahnhofs, nahe dem Regierungsviertel, erfolgte  im Anschuß an dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der Kreuzberger „Stadt als Schule“.

Zielgruppen
Multiplikatoren aus dem Bildungs- und Kulturbereich, päd. Institutionen, der Gemeinwesenarbeit, dem Bereich Stadtplanung, Schulen, außerschulische Einrichtungen, Nachbarschaftszentren.



Museum, music and community (1999)

Einwöchige London-Exkursion, entwickelt und realisiert für StudentInnen der Alice-Salomon-Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Berlin.

Am Beispiel der Museumspädagogik des Victoria + Albert Museums , der Tate Gallery und der Tate Modern (vor Eröffnung) wurden deren sozio-kulturelle Netzwerke in den Londoner communities untersucht.
Die „First Framework“ führte in die settlement-Bewegung in verschiedenen Londoner Stadtteilen ein . Die Lewisham Academy of Music demonstrierte am Beispiel ihrer Arbeit die Inszenierung von Stadträumen (verantwortlich für den Musikbereich: Dr. Joachim Lucchesi, Musikwissenschaftler).



Brunnen am Prenzlauer Berg (1999)

Ein Kooperationsprojekt mit dem Kinder- und Jugendmuseum Prenzlauer Berg.

Wiss. Mitarbeit bei der Konzipierung und Durchführung eines stadtteilbezogenen Projektes: Kinder und Jugendliche untersuchen in ihrem Kiez Wasser- und Grünanlagen unter Einbeziehung von StadtteilexpertInnen verschiedener Generationen und VertreterInnen des Bezirksamts. Ihre Verbesserungsvorschläge, deren Entwürfe in der Ausstellung zu sehen waren, diskutierten sie im Rahmen einer Stadtteilkonferenz mit Behördenvertretern und Kommunalpolitikern im Rathaus des Bezirks.
Die Dokumentation des Projekts ist nachzulesen in der gleichlautenden Broschüre, herausgegeben vom Kinder- und Jugendmuseum.



Ein Haus in Europa (1994 – 96)

Eine gemeinsame Initiative und ein Kooperationsprojekt des Nachbarschaftsmuseums e.V. und des Heimatmuseums Neukölln in Berlin. In Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität Berlin, Fachbereich Europäische Ethnologie, dem Amsterdamer Historischen Museum, der Universität Amsterdam, Fachbereich Soziologie, der Amsterdamer Wohnungsbauvereinigung Het Oosten und dem Budapester Ethnographischen Museum.

Am Beispiel eines ausgewählten Hauses in der Neuköllner Schillerpromenade wurden die Gegenwartsbefindlichkeit und die Lebenswelten seiner Bewohner mit unterschiedlichen Methoden erforscht, ausgestellt und in einen Dialog gebracht. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Museen und Institutionen, die eine soziokulturelle Arbeit im Stadtteil betreiben, sollte neue Impulse für die Arbeit der Kooperationspartner geben.

Ausgangsfrage:  Inwieweit kann das im Museum „gespeicherte“ Wissen durch Kooperationen mit der lokalen Infrastruktur auch in die Gegenwart hineinwirken?
Brisanz erhielt das Projekt durch die unmittelbare Nachbarschaft zum – mittlerweile – ehemaligen Flughafen Tempelhof („Tempelhofer Freiheit“).

Mitwirkung des Nachbarschaftsmuseums an der Entwicklung des Konzepts, der internationalen Kooperationsbeziehungen, des nationalen und internationalen Netzwerkaufbaus. Leitung und Durchführung des sozio-kulturellen Programms. Verbunden mit Publikationen und zahlreichen Tagungsbeiträgen national und international (Madrid, Rubi/Barcelona, Wien, Stockholm, Leipzig, Wolfenbüttel, Berlin, Kassel, Potsdam, Kassel).

Siehe hierzu die Ausstellungskataloge:
„Ein Haus in Europa. Stadtkultur im Museum“. Hrsg. Udo Gößwald, Rita Klages, Opladen, 1997. U.a. Artikel Klages/Normann

– „Schillerpromenade 27 – 12049 Berlin – Ein Haus in Europa“, Hrsg. Bezirksamt Neukölln von Berlin, Opladen, 1996, u. a.  Artikel Klages, sowie weitere Publikationen „Migration. Stadt im Wandel“; Standbein Spielbein Nr. 49  „Heimat durch Nachbarschaft“; „Migration und Museum“ (s. Webseite)

Beide Kataloge sind bestellbar

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Im Rahmen des Projekts Ein Haus in Europa begegnen sich bei Berliner Tafelrunden Nachbarn verschiedener Kulturen im Heimatmuseum. Eine Äthiopische Kaffeezeremonie (1995) im Hof des Heimatmuseums Neukölln, regt an zum Austausch über Kaffeerituale.

nm_kaffee1 nm_kaffee2 nm_kaffee3 Fotos: Hanna Sjöberg

Weiteres intergeneratives Projektbeispiel



Stadtraum ist Lebensraum für Kinder

Projektbeispiel „Ein Haus in Europa“

Erzählungen der Älteren zu ihren Kindheitserinnerungen geben Schülerinnen Anregungen, den Stadtteil mit ihnen zu untersuchen und Möglichkeiten der Mitgestaltung herauszufinden. Veränderungsvorschläge werden in das Modell Planning for Real eingearbeitet und bei der Nachbarschaftskonferenz Stadtraum ist Lebensraum für Kinder präsentiert.

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Fotos: Christa Reinhard-Juch



Menschenfresser Negerküsse.

Das Bild vom Fremden im deutschen Alltag

Gleichlautende Wanderausstellung in der Neuköllner Galerie Körnerpark und im Kulturamt Prenzlauer Berg in Berlin, 2002. Konzipierung und Durchführung von Begleitveranstaltungen unter Berücksichtigung ost- und westberliner Lebensverhältnissen zum Thema „In der Welt des Anderen – Sich verlieren oder wieder finden? Lebensberichte aus dem In- und Ausland“.



Erinnerungsstücke. Das Museum als soziales Gedächtnis (1991)

Mitarbeit an der Ausstellung im Heimatmuseum Neukölln und beim Begleitprogramm mit Zeitzeugen (s. Ausstellungskatalog  „Erinnerungsstücke. Das Museum als soziales Gedächtnis“, Hrsg. Gösswald/Thamm, Berlin, 1991; Artikel Klages „Wer weiß dann noch was von meinem Leben?“ sowie Publikation Glaser, „Dem Alter einen Sinn geben“ 1992, Artikel Klages „Geschichte gelebt“.

Die zusätzliche Wander-Ausstellung „Fluchtpunkt Berlin-Neukölln“ entwickelte sich im Verlauf dieser Ausstellung, erarbeitet mit Exilanten, die in Neukölln Asyl beantragt hatten. Durchführung von Begleitveranstaltungen mit den Flüchtlingen, z. B. in Kirchengemeinden oder Jugendzentren.