Zum Projektkontext
„Gleiche Chance für alle auf politische und soziale Teilhabe“ spiegelt nicht die aktuelle gesellschaftliche Realität wider. Ziel unseres Projekts ist es, die Mechanismen gleichberechtigter demokratischer Teilhabe zu verstehen und den Fokus darauf zu legen, wie Strukturen so zu gestalten sind, dass möglichst alle daran teilhaben können, um gemeinsame Perspektiven in Solidarität herzustellen. Der historische Rückblick soll den Blick auch für die Gegenwart und Wünsche an die Zukunft für eine diversitätsoffene Gesellschaft schärfen.
Die Exkursionen ins das Land Brandenburg wollen gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge verdeutlichen.
Dies geschieht im Rahmen von sechs Workshops.Die moderierten Workshops, die in Deutsch mit arabischer Übersetzung durchgeführt werden, finden an verschiedenen Orten in Verbindung mit unseren Kooperations- oder Netzwerkpartnern statt.
Projektzeitraum: April bis November 2022.
Unsere Kooperationspartner: Kirchenasylgruppe der Heilig Kreuz Passion Kirchengemeinde, weltweit – Freiwilligengruppe von Asyl in der Kirche Berlin – Brandenburg, Mehrgenerationenhaus Gneisenaustraße / Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V.; Culture Coaches der Zohre Esmaeli Foundation gGmbH, Start with a friend e.V., Engagierte Newcomer:innen – GoVolunteer, Interkultureller Garten Rosenduft/ südost Europa Kultur e.V., Bürgermeister Frank Schütz / Gemeinde Golzow (Oderbruch), Solibus e.V., Wir packen’s an e.V., Stiftung Schlösser und Gärten, Potsdam, Naturfreunde Berlin e.V., AWO Begegnungszentrum
Adalbertstraße /Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Berlin Spree-Wuhle e. V.
Netzwerkpartner: Multaka-Projekt / Museum für Islamische Kunst
Unser Projekt wird finanziell gefördert durch:
Berliner Landeszentrale für politische Bildung, Der Paritätische Berlin/ Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, Heinrich-Böll-Stiftung
Zu den Workshops:
Samstag, 9. April 2022, 14 Uhr Museum für Islamische Kunst
Kennenlernen des Multaka-Projekt in Verbindung mit einer Führung.
Treffpunkt: 13.45 h Foyer der James-Simon-Galerie, Eingang A, Bodestraße, 10178 Berlin ; S/U-Bahnhof Friedrichstraße
Zum Inhalt
Das Multaka-Projekt entstand im Jahre 2015 als Initiative des Museums für Islamische Kunst. Newcomers aus Syrien und dem Irak wurden in vier Museen, so auch dem Museum für Islamische Kunst, zu Museumsguides ausgebildet. Sie boten zunächst Museumsführungen für andere Newcomers mit Flucht- und/oder Migrationshintergrund in deren Muttersprache an; kurz darauf auch in Deutsch und Englisch.
Die Frage „Was ist unsere gemeinsame historische oder menschliche Erfahrung?“ wird gemeinsam mit dem Führungsteam des Multaka-Projekt im Museum für Islamische Kunst (Pergamonmuseum) verfolgt. Aufteilung in zwei Gruppen in deutscher und arabischer Sprache. Der ca. 1stündigen Führung schließt sich ein Nachgespräch an. Fortführung des Gesprächs in der
Kantine des Gorki-Theaters (Am Festungsgraben 2, 10178 Berlin; gegenüber der Hauptkasse)
Workshop „Solidarität braucht die Erfahrung“
Freitag, 13. Mai 2022, ab 16.30 h im Mehrgenerationenhaus Geneisenaustrasse 12 (MGH), 10961 Berlin-Kreuzberg, Erdgeschoß
(U 7, U-Bhf. Gneisenaustraße, Ausgang Zossener Straße, linke Straßenseite)
Es beginnt mit einem gemeinsamen Essen des Projekts „Cooking with friends“ (MGH).
In Zusammenarbeit mit dem Mehrgenerationenhaus Gneisenaustraße / Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V.. Moderation: Rita Klages (Nachbarschaftsmuseum e.V.) und Tim Ünsal (Mehrgenerationenhaus Gneisenaustraße 12/Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V.)
Mitwirkende: Culture Coaches der Zohre Esmaeli Foundation gGmbH, Start with a friend e.V., Engagierte Newcomer:innen – GoVolunteer, der Interkulturelle Garten Rosenduft/ südost Europa Kultur e.V., die Kirchenasylgruppe der Heilig Kreuz Passion Kirchengemeinde und weltweit – Freiwilligengruppe von Asyl in der Kirche Berlin – Brandenburg.
Mit diesem Workshop kommen wir dem Wunsch der Projektteilnehmer*innen nach, eine Bilanz zu ziehen, inwieweit sich ein „Fuß fassen“ in dieser Gesellschaft gestaltet: Die Sensibilisierung für die eigenen Lebensumstände und die Lebensgestaltung sowie die Anstrengungen integrativer Bemühungen in Berlin.
Die Leitfragen: Welche Lernprozesse wurden durchlaufen, inwieweit begünstigte die Mitwirkung bei Aktivitäten der Kooperationspartner, z.B. bei Workshops, in ehrenamtlichen Bereichen und bei Berufsqualifizierungen den Einstieg für ein gleichberechtigtes Miteinander?
Wieweit wurde ein Verständnis bzw. Gespür geschaffen für Diskriminierungs- und Exklusionserfahrungen, welche Selbstbehauptungsstrategien wurden entwickelt?
Wieweit konnten dadurch Brücken geschlagen werden in verschiedene gesellschaftliche Bereiche, wo zeichnen sich Erfolge ab, wo sollten neue Strategien für eine Stärkung gesellschaftlicher Bereiche angedacht werden?
Mit Impulsbeiträgen der Kooperationspartner, verbunden mit einem Erfahrungsaustausch
Workshop mit Ganztagsexkursion (Bus) „Aus Geflüchteten wurden Nachbarn“
Sonntag, 3. Juli 2022, gegen 11 Uhr Hauptstraße 16, 15328 Golzow (Oderbruch)
zum Gespräch mit dem Bürgermeister Frank Schütz von Golzow sowie Vertreter*innen von Solibus e.V. und „Wir packen’s an e.V.“
Zum Inhalt
Golzow, bekannt durch die Filmserie „Kinder von Golzow“, ist ein Dorf im Oderbruch mit 800 Einwohnern, dem die Schließung der Grundschule und des Marktes aufgrund des demographischen Wandels drohte. Mittlerweile konnten hier mehrere Familien mit Fluchterfahrung heimisch werden, was dem Dorf seine Zukunft sichert und ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl mit sich bringt.
Der ehrenamtliche Bürgermeister von Golzow, Frank Schütz, betont den gesellschaftlichen Mehrwert, den die Ansiedlung von Neu-Golzower Familien für sein Dorf mit sich brachte. Eine gut gelebte Nachbarschaft nimmt die Gemeinsamkeiten in den Fokus und kann, wenn sie gut kommuniziert wird, neue Lern- und Wandlungsprozesse befördern. Ein Besuch im Filmmuseum rundet den Austausch ab.
Die Nähe zu Polen in der Oderbruchregion, so der Bürgermeister, eröffnet eine europäische Perspektive, der sich das Dorf für seine Zukunft stellen will. Unter dem Titel Das Oderbruch – Menschen machen Landschaft wurde die Region im am 13. Juni 2022 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel (https://oderbruchmuseum.de/kulturerbe-siegel/) ausgezeichnet. Seit der Preußischen Binnenkolonisation des 18. Jahrhunderts ist die Bevölkerung des Oderbruchs bis heute immer wieder durch Zuwanderung bereichert worden. Die anschließende Busexkursion, die uns bis zur Parklandschaft nach Schloß Altranft/ Oderbruchmuseum führt, wird uns einen Eindruck vom langen Atem europäischer Geschichte vermitteln. Der Schlosspark schließt um 17 Uhr; dann fahren wir zurück.
Der Solibus e.V. (https://www.soli-bus.org/), Berlin, der uns am 3. Juli fährt, organisiert u. a. Hilfsaktionen für Krisenregionen, transportiert und verteilt Hilfsgüter gezielt über seine weit gestreuten Netzwerke. Ein Vertreter berichtet. – Mitwirkende von Wir packen´s an e.V. (https://wir-packens-an.info/category/aktuelles/) berichten über die unterschiedlichen Engagementfelder. Der Berlin-Brandenburger Verein bringt direkte Hilfe zu notleidenden Menschen auf der Flucht an den EU-Außengrenzen und in der Region. Alle Partner sind im Rahmen der Ukrainehilfe aktiv.
Sonntag, 28. August 2022, ab 12.00 Uhr, Potsdam am Parkeingang Charlottenhof
Besuch der Ausstellung Denk x Pflege. Zukunft für das Welterbe Römische Bäder in den Römischen Bädern im Park Sanssouci sowie des Projekts „Kunstwiese“
Park Sanssouci, 14471 Potsdam / Haltestelle: Potsdam, Schloss Charlottenhof
„Solidarische Initiativen im Umgang mit dem Weltkulturerbe: In Nachbars Garten, Kunstwiese und vieles mehr – Dialog mit Menschen, Umwelt und Stätten der Kunst“
Zum Inhalt
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) möchte Brücken bauen und Türen öffnen zum Dialog mit Menschen und ihren vielfältigen Erfahrungen. Mit unter-schiedlichen Veranstaltungsformaten, Aktionen und kreativen Freiräumen soll der Dialog und das Miteinander mit seinen Besucher*innen gestärkt werden. Dabei geht es nicht nur um den achtsamen Umgang mit Architekturen und Gartenkunstwerken sondern auch um die Solidarität mit Menschen, die Erfahrungen mit Flucht, Gewalt, Rassismus oder anderen Ausgrenzungen haben. Im Workshop sprechen wir mit verschiedenen Mitarbeitenden, die sich in der Stiftung für unterschiedliche Initiativen engagieren. Gemeinsam wollen wir besprechen, welche partizipativen Möglichkeiten und Veranstaltungsformate noch sinnvoll wären, um Solidarität im weitesten Sinne im Umgang mit dem Weltkulturerbe zu ermöglichen.
Das Veranstaltungsformat „In Nachbars Garten“ nimmt die aktuellen wie künftigen Herausforderungen bei der Pflege des Parks, den Umgang mit dem Klimawandel, Nachhaltigkeit, laufenden Maßnahmen zum Denkmalerhalt in den Fokus. Gleichzeitig wird der Park Sanssouci im Rahmen des Projektes „In Nachbars Garten“ in Kooperation mit der SPSG zum Probenraum für lokale Kulturschaffende. https://www.spsg.de/aktuelles/in-nachbars-garten/
Bei der „Kunstwiese“ sind Jung und Alt herzlich eingeladen, ihre Eindrücke aus dem Park Sanssouci mit Pinsel oder Zeichenstift festzuhalten. Das kostenfreie Angebot richtet sich an alle Gäste des Parks. 2022 wurde die Kunstwiese bis Ende September verlängert, um besonders Menschen mit Fluchterfahrungen einen Ort der Erholung und des künstlerischen Innehaltens zu ermöglichen. Näheres: https://www.spsg.de/aktuelles/veranstaltung/kunst-wiese-im-park-sanssouci/event/tid/9286/
Mit anschließendem Picknick und praktischem Austesten der Kunstwiese.
In Kooperation mit der Stiftung Schlösser und Gärten, Potsdam (www.spsg.de).
Donnerstag, 15. September 2022, 16 – 18.30 h
Veranstaltungszeit: 16.30 h – ca. 18.00; anschließend Ausklang im Garten (bei gutem Wetter)
AWO-Begegnungszentrum
Adalbertstrasse 23a
10997 Berlin-Kreuzberg
Dialogrunde zum Thema „Solidarität braucht den Zusammenhalt. Solidarität schafft den Zusammenhalt“. In Zusammenarbeit mit dem AWO-Begegnungszentrum, Kreisverband Berlin Spree-Wuhle e.V.
Zum Inhalt
„Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität und Toleranz sind die Grundwerte der AWO, aber gelten auch als Eckpfeiler einer demokratischen Gesellschaft.“ (Zitat, Broschüre Die AWO Werte. Eine Diskussisonsreihe im AWO-Begegnungszentrum)
Welche Erfahrungswerte zum Thema Solidarität prägen Menschen unterschiedlicher Generationen und kultureller Hintergründe für ihre gegenwärtige Lebenspraxis und den Austausch mit anderen? Was schafft die „Solidarität der Vielen“?
Nach einer kurzen Einführung in den Inhalt und die Methode der Dialogrunde durch Benjamin Eberle, Christiane Börühan (AWO-Begegnungszentrum) und Rita Klages (Nachbarschaftsmuseum e.V.) sind die Teilnehmenden eingeladen, sich mit kurzen Beiträgen zu den Fragen „Warum ist Solidarität so wichtig? Wo habe ich selber Solidarität erfahren, wie ging es mir dabei, was hat es bewirkt?“ zu äußern.
Die Ergebnisse werden anschließend gebündelt und kurz vorgetragen.
Mit einem Ausklang im Garten, dem Balkon oder in den Räumen des Begegnungszentrums.