Projekt 2021: „Macht Geschichte! Perspektivenvielfalt im Dialog“

Ziel des Projekts
Das Projekt setzt sich in seinen Workshops intensiv und kritisch mit Fragen zu Rechtsterrorismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit  auseinander. Es will aber auch aufzeigen, wo lebendige Initiativen in dieser Gesellschaft sind und sich neue Horizonte für ein Miteinander in gesellschaftlicher Vielfalt aufzeigen.  Anliegen ist, die Wirkmechanismen zu verdeutlichen und mit nachhaltigen Perspektiven für Erfahrungen und Handlungsstrategien zu verbinden.
Die moderierten Workshops, die in Deutsch mit arabischer Übersetzung durchgeführt werden, finden an verschiedenen Orten in Verbindung mit unseren Kooperations- oder Netzwerkpartnern statt.

Das Projekt wird finanziell gefördert durch die Berliner Landeszentrale für politische Bildung, den Paritätischen Wohlfahrtsverband LV  Berlin  aus Mitteln der Stiftung  DKLB sowie der Heinrich-Böll-Stiftung.

Zu den Workshops

Anmeldung Voraussetzung. Es kann coronabedingt zu zeitlichen Verschiebungen kommen. Nachfragen / Anmeldungen an:
rita.klages@gmx.de. Whats-app-Nachricht an Fadia Foda: 0176/471 606 41.

Workshop 1
Sonn
tag, 13. Juni 2021, 17 Uhr
Passionskirche, Marheinekeplatz 1, 10963 Berlin
.
Film „Schweigen ist keine Lösung“ mit anschließenden Inputs / Diskussion / thematisch vertiefenden Arbeitsgruppen. Unter Berücksichtigung
 gegenwärtiger Rechtsterrorismus-Geschehnisse und Gewaltakte im historischen und  gesellschaftspolitischen Kontext.  Mit einem Input von Nadiye Ünsal, Migrationsrat Berlin e.V. .

Zum Film:
Der Dokumentarfilm „Schweigen ist keine Lösung“ behandelt Aspekte von Flucht und Migration. Menschen, die aus ihren Herkunftsländern flüchten mussten, berichten was sie erlebt haben und was dazu führte, dass sie die Gefahren der Flucht auf sich nahmen, wie sie in Deutschland angekommen sind und wie sie sich fühlen. Hierzu wurden Interviews mit 25 Personen aus zehn verschiedenen Herkunftskulturen geführt. – Der Filmemacher Mustafa Shatta ist anwesend.

In ihrem anschließenden Input verfolgt Nadiye Ünsal, Migrationsrat Berlin e.V., die Auseinandersetzung mit der Macht von strukturellen Rassismen, Formen der Gegenstrategien, den Kampf um Gerechtigkeit und den damit verbundenen Empowerment-Prozessen. Dabei bezieht sie sich auch auf die Geschichte der Kontinuitäten rassistischer, antisemitischer und rechter Gewalt.  Im Anschluss an die Diskussion, bei der sich verschiedene Akteure mit ihren Erfahrungen und Expertisen einbringen, werden Arbeitsgruppen gebildet, um aufgeworfene Fragestellungen zu vertiefen und in einen konkreten Austausch zu kommen.

Eine Kooperationsveranstaltungmit der Asylgruppe der Heilig Kreuz-Passion Kirchengemeinde Berlin-Kreuzberg, Weltweit – der Freiwilligengruppe von Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V., dem Migrationsrat Berlin e.V., der berliner stadtmission ev. kirche/ Begleitprogramm Learning by doing sowie weiteren lokalen Akteuren.

Hinweis: Es gelten die jeweils aktuellen Coronaverordnungen. Für die Teilnahme ist – neben den jeweils geltenden Hygiene- und Abstandsregeln – ein tagesaktueller negativer Coronatest oder eine 2fache Impfung, die mind. 2 Wochen zurück liegt, sowie das Tragen einer med. Maske  erforderlich.

Workshop 2
Sonntag, 11. Juli 2021, 14 Uhr
Stadtrundgang mit Rasha Kanjarawi (querstadtein e.V.), Stadtplanerin aus Damaskus, entlang der U-Bahn-Linie 6.
Start: vor dem Tränenpalast, Reichstagsufer 17, 10117 Berlin.
Ende: am Halleschen Tor. Mit Ausklang im Interkulturellen Garten Rosenduft (südost Europa e.V.)

Die Führungen von querstadtein e.V., angeboten von Geflüchteten, bieten einen biografischen Zugang zum Thema Flucht und Migration. Sie eröffnen – im Vergleich mit der Herkunftsregion der Geflüchteten  –  neue Sichtweisen auf Berlin und auf historische Parallelen, die Lernerfahrungen bei den Neu- und Altberliner*innen ermöglichen können. Diese besonderen Stadtführungen schaffen Raum für Austausch und Begegnung. Sie laden ein zum kollektiven Erinnern und um Stereotype zu überdenken.
Netzwerkpartner: querstadtein e.V.

Workshop 3
Sonntag, 29. August 2021, ab 12.35 Uhr in Potsdam
Besuch der Sonderausstellung Schloss Cecilienhof  „Die Neuordnung der Welt – 75 Jahre Potsdamer Konferenz“

Zum Inhalt: Die infolge der Berlin-Potsdamer Konferenz 1945  getroffenen Beschlüsse zu Grenz- und Bevölkerungsverschiebungen, die auf ethnische, religiöse, soziale, politische und kulturelle Gegebenheiten keine Rücksicht nahmen, zählen heute zu den folgenreichsten und nachhaltigsten. Diese verbinden sich für die Bevölkerung oft mit einschneidenden Krisen wie Flucht, Vertreibung und Umsiedlung. Auch für den Mittleren Osten wurden außerhalb des Protokolls Absprachen getroffen, auf die in der Ausstellung aufmerksam gemacht wird, die bis heute nachaltig Wirkung zeigen.
Die Potsdamer Konferenz wurde zur „Wiege des Kalten Krieges“, der zwar in Europa den Frieden wahrte, nicht aber außerhalb Europas. – Die Führung geschieht mit Audioguide in leichter deutscher Sprache; zusätzlich gibt es eine Einführung und ein Nachgespräch, die ins Arabische übersetzt werden.
Mit anschließendem Picknick und Exkursion im Neuen Garten.

In Kooperation mit der Stiftung Schlösser und Gärten, Potsdam.

Näheres zur Ausstellung siehe: https://www.spsg.de/aktuelles/ausstellung/potsdamer-konferenz-1945-die-neuordnung-der-welt/
Apps zur Ausstellung: https://apps.apple.com/app/id1518964159 oder https://play.google.com/store/apps/details?id=de.droidsolutions.kuldig.cecilienhof

Workshop 4:
Sonntag, 19. September 2021, 14 Uhr
an der Portalruine des Anhalter Bahnhof, 10963 Berlin

Führung durch die Openair-Ausstellung „ZU/FLUCHT“, einer kooperativen Ausstellung des künftigen Exilmuseums zu Flucht und Exil, damals wie heute, am Anhalter Bahnhof, mit anschließendem Workshop.

Nur die Portalruine erinnert heute noch an den einst grössten Bahnhof Berlins. Von hier aus reisten zwischen 1933 – 1945 unzählige von den Nationalsozialisten Verfolgte ab. Die Ausstellung stellt das Museumsvorhaben und seine thematischen Schwerpunkte vor. Sie erzählt von den Flüchtenden damals, schlägt aber ebenso wie das künftige Exilmuseum eine Brücke in die Gegenwart. Siehe www.zuflucht.org; www.stiftung-exilmuseum.berlin

In einem anschließenden Workshop werden persönliche Erfahrungprozesse der Teilnehmenden in Verbindung mit Fluchtumständen und dem Ankommen in Deutschland reflektiert. Es werden Erwartungen an ein Exilmuseum zusammengetragen.- Mit einem Ausklang im Interkulturellen Garten Rosenduft (Träger: südost Europa Kultur e.V.)  im Park am Gleisdreieck.

Workshop 5
Freitag, 24. September 2021, 17 Uhr
„Soziale Arbeit
als Menschenrechtsprofession“
Nachbarschaftshaus Urbanstraße e,V., Urbanstr. 21, 10961 Berlin

Ein Workshop mit dem Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V. in Verbindung mit einer Exkursion zum Nachbarschaftsgarten in der Züllichauer/Ecke Golßener Straße (Nahe U 7,  U-Bahnhof Südstern)

Wie kann politische Bildung im lebensweltlichen Kontext Gegengewichte in der Auseinandersetzung mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in Vergangenheit  und Gegenwart ermöglichen? Welche Gegengewichte gegen Rechtsterrorismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit können hier durch ein gesellschaftliches Miteinander entstehen?

Das Nachbarschaftshaus Urbanstraße bekennt sich explizit zur sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession. Bahar Sanli,  Mitarbeiterin des Hauses, wird exemplarisch erläutern, wie sich eine Verbindung zu den genannten Themen und den Lebenswelten der Menschen, die das Haus und seine Angebote wahrnehmen und mitgestalten, entwickeln lässt.

Mit anschließender Tour zu Orten, die die Vielfalt der Religionen und Gemeinden widerspiegeln. Diese endet im Nachbarschaftsgarten des Nachbarschaftshauses in der Züllichauer/Ecke Golßener Straße. Neben dem Gartenprojekt wird das Projekt „Cooking with friends“ des Mehrgenerationenhauses Gneisenaustraße, das zum Nachbarschaftshaus gehört,  vorgestellt.

Kooperationspartner: Nachbarschaftshaus Urbanstraße e.V. mit dem Mehrgenerationenhaus Gneisenaustr. 12

Workshop 6
Sonntag, 3. Oktober 2021, 13 Uhr, Genslerstraße 66, 13055 Berlin

Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen,
Histories2gether. Ein Tandemseminar

Zur Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
(siehe auch http://histories2gether.de/ oder https://www.stiftung-hsh.de/bildung/histories2gether/)

In der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit waren bis Ende 1989 tausende politische Gefangene inhaftiert. An diesem Ort hat die Stasi insbesondere Oppositionelle, Republikflüchtige sowie Ausreisewillige kriminalisiert, isoliert, verhört und psychisch unter Druck gesetzt. Die Gedenkstätte klärt über diese Menschenrechtsverletzungen des Ministeriums für Staatssicherheit, das System der politischen Justiz in der Deutschen Demokratischen Republik und die Wirkungsweise der SED-Diktatur auf.

„Histories2gether“ nennen sich die Tandemseminare, in denen ehemalige politische Gefangene der DDR und ein aktuell Geflüchteter über Haftorte, die Biografien politisch Verfolgter,  die Lebensumstände unter den Bedingungen autoritärer und diktatorischer Regimes der Gegenwart oder über Fluchtumstände und dem „Leben danach“ berichten. Im Dialog erschließen sich persönliche Biografien zu einer Kollektiverfahrung, indem sie in einen gesellschaftspolitischen Kontext – wie z. B. den Folgen des „Kalten Krieges“ –  eingebettet werden. Privates und Politisches werden  hautnah vermittelt und werfen neue Verständnisfragen auch zu gegenwärtigen Ereignissen sowie auch  zur jeweiligen Erinnerungskultur auf.

In Kooperation mit unserem Netzwerkpartner Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

Workshop 7 : ausgebucht!
Dienstag, 16. November, 16.30 h
Diversität in der Arbeitswelt.
TeachCom Edutainment gGmbH (TCE)
Gebäude 3 (Backsteinhaus), 2. Etage, Raum 2
Großbeerenstraße 2-10 | 12107 Berlin / Ecke Lankwitzer Straße

www.teachcom-edutainment.de; Kontakt: Guido Monreal, Tel. 0176 34 41 29 50

Leitfragen des Workshops Diversität in der Arbeitswelt:
Was ist die Initiative „Netzwerk mit Courage – Gegen Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung!“ des Unternehmensnetzwerks Großbeerenstraße und vor welchem Hintergrund ist sie entstanden?  Wie wollen sie Rassismus begegnen und in welcher gesamtgesellschaftlichen Verantwortung sehen sich die Unternehmen? Wie lassen sich Voraussetzungen für eine „Integration durch Arbeit“ gestalten? Welche Chancen, Erfahrungswelten und Netzwerke tun sich für Geflüchtete auf?

Das Unternehmensnetzwerk Großbeerenstraße (NG) (https://www.netzwerk-grossbeerenstrasse.de/) ist ein Zusammenschluss von aktuell 55 kleinen und mittelgroßen Berliner Unternehmen. Die TeachCom Edutainment gGmbH (TCE) entwickelt Strategien zur innovativen Aus- und Weiterbildung und setzt diese als Projektträger um. Sie ist Gründungsmitglied des NG und dort im Vorstand sowie mehreren Arbeitskreisen aktiv. Seit 2013 beziehen die Unternehmen des NG mit ihrer Initiative „Netzwerk mit Courage – Gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung!“ klar Position gegen jede Form von Rassismus, für ein demokratisches Miteinander und für die Europäische Idee. Das NG-Projekt ARRIVO BERLIN RingPraktikum vermittelt gezielt Praktikanten, Auszubildende und Fachkräfte mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt. Mit seinem Projekt BidZ  – Berufsintegration durch Zusammenarbeit (https://www.netzwerk-grossbeerenstrasse.de/projekte/bidz) unterstützt das NG die Entwicklung einer diversitätsoffenen Gesellschaft.

Mitarbeitende der Projekte geben uns exemplarisch Einblick in ihre Praxis und zeigen Wege für den Einstieg in den Arbeitsmarkt auf. Das Begleitprogramm „Learning by doing“, Berliner Stadtmission, bringt sich mit eigenen Erfahrungen und Expertisen ein. – Es wird deutsch-arabisch übersetzt.

Anschließend führen wir ein kurzes Projekt-Auswertungsgespräch.

Kooperationspartner: TeachCom Edutainment gGmbH, Begleitprogramm „Learning by doing“, Berliner Stadtmission

Hinweis für den Workshop: Wir sind ausgebucht!
Es gelten die aktuellen 2 G-Coronaregelungen:  Geimpft oder Genesen. Maskenpflicht.

Nachfragen: rita.klages@gmx.de; 030/693 56 76; 0163/997 43 74;  Whatsapp: Fadia Foda 0176/471 606 41.